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Arbeitstrainingsprogramm

Durch praktisches Arbeiten sollen die manuellen Fähig- und Fertigkeiten im Umgang mit verschiedenen Materialien erlernt bzw. gesteigert werden. Eigenschaften wie Selbstvertrauen, Übernahme von Verantwortung, Belastbarkeit, Konzentrations-, Anpassungs – und Ausdauerfähigkeit, Gewöhnung an Zeitstrukturen, Teamarbeit und das Erfassen von Arbeitsvorschriften werden gefördert und gefestigt.

Arbeitstraining: Projekt Gartenhaus

Das Fundament wird gelegt

Der oder die Jugendliche verrichtet allein oder in der Gruppe handwerkliche Arbeiten mit Holz oder Metall, Tätigkeiten im Gartenbau sowie kleinere oder größere Reparaturarbeiten. Die Arbeiten sind projekt- oder aufgabenorientiert und werden von einem fest zuständigen Mitarbeiter angeleitet und überwacht. Dieser Mitarbeiter ist ausgebildeter Baufacharbeiter mit vielseitigen Kenntnissen in fast allen handwerklichen Tätigkeiten (Allroundhandwerker)  und staatlich anerkannter Erzieher.

Die Anforderungen an die Teilnehmer und der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben werden dabei stufenweise gesteigert: von einfachen Betätigungen im Gartenbereich oder der Pflege und Fütterung unserer Hoftiere bis hin zur Planung und Durchführung von komplexeren Projekten wie z. B. dem Bau eines massiven Gartenhauses.

Zielgruppe

Teilnehmen können zum einen Schülerinnnen und Schüler, die sich auf ihren anstehenden Arbeitsalltag vorbereiten, ihre handwerklichen Fähigkeiten schulen oder sich in ihrer Freizeit sinnvoll beschäftigen möchten. Für diese Gruppe ist die Teilnahme am Arbeitstrainingsprogramm zwar grundsätzlich freiwillig, sollte aber zumindest  für die Dauer eines Projektes oder für bestimmte Aufgaben verbindlich vereinbart werden.

Arbeitstraining: Projekt Gartenhaus

Der Dachstuhl ist gerichtet

Für eine andere Gruppe von möglichen Teilnehmern kann das Arbeitstraining jedoch auch verpflichtend sein; und zwar für Jugendliche und junge Erwachsene, die ihre Schulpflicht bereits erfüllt haben, aber in keiner anderen Form sinnvoll auf dem Arbeitsmarkt zu vermitteln oder anderweitig zu beschäftigen sind. Die Gründe hierfür können vielfältig sein und z. B. in einer deutlichen Entwicklungsverzögerung, mangelnder oder nicht vorhandener Leistungsbereitschaft oder -fähigkeit oder in einer starken Verhaltensproblematik liegen.

Hier sehen wir neben den bereits bestehenden Maßnahmen zur Arbeitsvorbereitung und -qualifizierung, bzw. den Möglichkeiten zur schulischen Weiterbildung einen immer größer werdenden Bedarf für ein noch mal niedrigschwelligeres und weitaus stärker sozialpädagogisch geprägtes Angebot an junge Menschen, die ansonsten keine berufliche Perspektive für sich sehen oder entwickeln können.

Ziele

Das Arbeitstraining ist ressourcenorientiert, d. h. die teilnehmenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen sollen aufbauend auf ihren Stärken lernen, defizitorientierte Denkweisen in den Hintergrund zu stellen.

Durch das Arbeitstraining werden insbesondere gefördert:

  • Belastbarkeit und Konzentration
  • Anpassungs- und Ausdauerfähigkeit
  • die Gewöhnung an feste Tages- und Zeitstrukturen
  • das Erfassen von komplexen Arbeitsaufgaben und -vorschriften
  • Motorische Fertigkeiten und Geschicklichkeit
  • Körperliche Ausdauer
  • Durchhaltefähigkeit
  • Instrumentelle und individuelle Kompetenzen (z. B. Rechnen, Schreiben, Organisieren)
  • Affektive Leistungen, z. B. Selbstvertrauen, Entscheidungsfähigkeit
  • Teamfähigkeit

Weitere Ziele des Arbeitstrainings sind das Erfahren und Erleben der eigenen Leistungsfähigkeit (realistisches Selbstbild) und das Erlernen des angemessenen Umganges mit Kritik (soziale Kompetenz).

Infrastruktur

  • Aussenwerkstatt mit Werkbank, Werkzeugschrank und Regalen zur Materiallagerung
  • Werkstatt im Haus mit Möglichkeit zur sicheren Verwahrung von Werkzeugen
  • Weiterer Lagerraum für Gartenwerkzeuge und anderes Arbeitsmaterial

Ausblick

Unser Arbeitstrainingprogramm richtet sich zur Zeit an die Bewohnerinnen und Bewohner unseres Hauses. Bei entsprechendem Bedarf und auf Nachfrage soll die Teilnahme zukünftig jedoch auch anderen Jugendlichen und jungen Erwachsenen ermöglicht werden (externe Teilnehmer). Ob und wie dies geschehen kann, ist natürlich nicht zuletzt auch eine Frage der Finanzierung. Derzeit haben wir eine vorläufige Kalkulation für die Nutzung dieses Angebots und die dadaurch entstehenden Kosten. Bitte fragen Sie bei Interesse bei uns an. Wir sind auf jeden Fall von der Qualität und der Notwendigkeit unseres Angebotes überzeugt.

Das fertige Ergebnis

Die Arbeit hat sich gelohnt!

Ein weiterer notwendiger Entwicklungsschritt wird die Erweiterung unseres Betätigungsfeldes sein. Bislang beziehen sich alle Arbeiten und Projekte mehr oder weniger direkt auf das Eiderhaus selbst. Wir praktizieren für dieses Projekt bereits jetzt eine möglichst enge Verzahnung  mit bereits vorhandenen Angeboten für die berufs- und ausbildungsvorbereitende Qualifizierung junger Menschen. Diese Vernetzung ist mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit vorhanden wie auch mit den beschützenden Werkstätten in Meldorf und Husum und den Bildungsträgern von Eingliederungsmaßnahmen für schwer vermittelbare Jugendliche (wie Kreishandwerkerschaft, Jugendaufbauwerk, etc.) und soll noch weiter vertieft werden. Bei erfolgreichem Verlauf unseres eigenen Arbeitstrainings über einen längeren Zeitraum sind für “unsere” Jugendliche Praktika in externen Betrieben unter unserer Betreuung vorgesehen. Für die Zukunft ist geplant, unsere Dienste auch außerhalb anzubieten. In Frage kommen z.B. Hausmeister- und Gartenbautätigkeiten oder einfache Reparaturaufgaben. Die formalen und rechtlichen Voraussetzungen hierfür werden zur Zeit geprüft.

Bei dem Arbeitstrainingsprogramm handelt es sich um eine Zusatzleistung, das nicht Bestandteil der vorliegenden Leistungsbeschreibung ist und damit gesondert vergütet werden muss. Eine Kalkulation dafür kann bei uns angefordert werden.