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Konzeption

Qualität, Qualitätsentwicklung und -sicherung

In regelmäßigen wöchentlichen Dienstbesprechungen werden alle anstehenden pädagogischen, aber auch organisatorischen Angelegenheiten und Aufgaben erörtert und in einem kollegialen Verfahren gelöst. Von allen Beteiligten wird das Kollegium – der ideelle Gesamterzieher – als das Zentrum allen Geschehens, aller Entscheidungen und aller Entwicklung im Haus betrachtet. Auch die Heimleitung trifft nur in Notfällen alleinige Entscheidungen. Vertrauen auf die gegenseitige Verlässlichkeit, wechselseitige Einvernahme, Kritik und Selbstkritik, aber auch Beteiligung am öffentlichen Leben und der allgemeinen Meinungsbildung sind Ergebnisse längerfristiger Prozesse im Team, die sich erst nach längerer Zusammenarbeit bilden können. Qualität ist das Ergebnis eines dialogischen Prozesses. Auch aus diesem Grund kommt der möglichst geringen Mitarbeiterfluktuation zentrale Bedeutung zu.

Die starke Individualisierung in der Jugendhilfe macht erforderlich, dass die Qualitätsbewertung nach Kriterien erfolgt, die sich am hilfeberechtigten jungen Menschen und dessen Familie orientiert. Daher ist auch der regelmäßige Dialog mit den Hilfeberechtigten wichtiger Bestandteil des Prozesses. Die Partizipation aller Beteiligter an allen Entscheidungsprozessen auf allen Ebenen ist dafür erforderlich. Es gibt im Kern keine Auftraggeber und Auftragnehmer, sondern Beteiligte und Mitgestalter am Hilfeprozess.

In den Dienstbesprechungen haben auch ausführliche Fallbesprechungen ihren regelmäßigen Platz. Für jedes einzelne Kind/Jugendlichen werden auf der Grundlage der Hilfeplanvereinbarung detaillierte Leitfragen/Leitaufgaben entwickelt, anhand derer das alltägliche pädagogische Geschehen überprüft wird. Ein elektronisches Gruppenbuch steht zur präzisen Dokumentation zur Verfügung. Außerdem ermöglicht es die Überprüfung der im Hilfeplan gestellten Ziele und es erleichtert die Anfertigung von Berichten.

Die externe Supervision hat die Aufgabe, diese Prozesse regelmäßig zu begleiten und zu überprüfen. Im Mittelpunkt stehen Beziehungs- und Kommunikationsfragen. Es sind aber auch pädagogische Fallbesprechungen möglich. Es geht auch um den Mut, eingetretene und gewohnte Pfade zu verlassen und neue Methoden in Angriff zu nehmen.

Neben allen Auseinandersetzungs- und Entscheidungsprozessen im Kollegium muss für jedes Kollegium Betriebsblindheit vermieden werden und die Gefahr, auf bekannten und eingefahrenen Gleisen zu wenig Alternativen zu sehen, möglichst klein bleiben. Regelmäßige Fortbildung hat neben Förderung der fachlichen Qualifikation die Aufgabe, neue Herangehens- und Betrachtungsweisen in der täglichen Arbeit zuzulassen und zu fördern.

Mindestens einmal jährlich nehmen wir eine Evaluation vor. Das Ziel dabei ist eine möglichst genaue Standortbestimmung. Damit soll erkannt werden, um welche Fragen und Aufgaben wir uns nicht ausreichend oder falsch gekümmert haben, wo wir die zukünftigen Aufgaben sehen und wie wir uns derer annehmen wollen.

Wir sind Mitglied in der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH) und weiteren Fachverbänden.