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Konzeption

Freizeit

Neben den Bereichen des Lernens und Arbeitens muss in einer Jugendhilfeeinrichtung der Bereich der Freizeitaktivitäten einen hohen Stellenwert einnehmen. Verhaltensschwierigkeiten von Kindern und Jugendlichen können gerade dadurch Anstöße zu ihrer Überwindung bekommen. Durch Werken oder sportliche Betätigung, durch Musizieren oder Spiele werden die kreativen Fähigkeiten des Kindes und Jugendlichen geweckt und gefördert. Oftmals können durch Aktivitäten im Freizeitbereich Versagensängste, Konzentrationsschwächen, geringes Selbstwertgefühl am ehesten bekämpft werden. Kinder und Jugendliche können in der kreativen Freizeitbetätigung eine positive Stärkung und Förderung ihrer Persönlichkeit erfahren. Diese Ermutigung kann sich mit der Zeit auch auf den Leistungsbereich auswirken.

Auf dem eigenen Gelände und in der unmittelbaren Umgebung des Hauses stehen den Kindern und Jugendlichen eine Vielzahl von Betätigungsmöglichkeiten offen. Wir streben an, dass die bei uns wohnenden Kinder und Jugendlichen sich in einem Freundeskreis außerhalb unseres Hauses bewegen und in diesem Rahmen Aktivitäten im Freizeitbereich nachgehen. Durch eigene Unternehmungen wird das Angebot ergänzt und durch eine einmal im Jahr stattfindende Urlaubsfahrt abgerundet. Für Wassersport stehen Kajaks und eine kleine Segelyacht zur Verfügung.

Wir haben im Haus eine Reihe von Arbeitsgemeinschaften zu verschiedenen Themen (wie z. B. Reiten, Sport, Basteln, Video, Kochen, etc.) eingerichtet. Die Themen können je nach Aktualität wechseln. Sie werden in fester Verantwortung durch eine Erzieherin oder Erzieher durchgeführt. Wir streben an, dass jedes Kind an mindestens einer AG teilnimmt. Dadurch soll Verbindlichkeit hergestellt werden. Es geht dabei um das Angebot von Freizeitbeschäftigungen, in denen partnerschaftlicher Umgang, Selbstbestätigung, Kooperationsfähigkeit, Verlässlichkeit und Entscheidungen des eigenen Handelns unmittelbar auf andere einen hohen Stellenwert haben.

In der Regel beherrschen Kinder und Jugendliche bei der Aufnahme allenfalls die verschiedenen Arten der passiven Freizeit”beschäftigung”; oftmals sind regelrechte Entzugserscheinungen zu beobachten, wenn gewohnte Medien wie TV oder Video nicht mehr wie bisher zur Verfügung stehen. Ein bewusster Umgang mit diesen Medien muss oft erst erlernt werden. Dabei machen wir die Erfahrung, dass die vielen Kindern und Jugendlichen drastisch erscheinende Beschränkung von Fernseh-, Video- oder PC-Konsum weniger Probleme verursacht als befürchtet, wenn Alternativen zur Verfügung stehen und die Kinder/Jugendlichen mit einem anderen Vorbildverhalten konfrontiert sind. Diejenigen, die noch nicht die Voraussetzungen und die Kraft haben, aus eigenem Antrieb einer kontinuierlichen Freizeitbeschäftigung außerhalb oder innerhalb des Hauses nachzugehen, wollen wir durch entsprechende Anregungen an eine eigene musische, kreative und sportliche Betätigung heranführen. Auch dafür haben die erwähnten Arbeitsgemeinschaften eine hohe Bedeutung.